Warum ist vegan gut für die Umwelt?

In diesem Artikel nehme ich das Thema vegane Ernährung und Umwelt komplett auseinander für dich. Sei gespannt!

Hast du dich auch schon einmal gefragt, was vegane Ernährung mit der Umwelt zu tun hat? Oder wie es sein kann, dass man über den Zusammenhang zwischen Umweltschutz und einem veganen Lebensstil kaum etwas hört, obwohl es doch so hilfreich sein soll? Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit sind dir sehr wichtig und du fragst dich, was du noch tun kannst, um dein Bestes für die Regeneration der Erde beizutragen? Muss es vegan sein oder reicht vegetarisch? Mein Kopf war auch voller Fragezeichen. Deswegen habe ich recherchiert und möchte nun die Antworten, die mir begegnet sind, mit dir teilen. Wenn du mehr über meinen Weg zur Veganerin wissen möchtest, schau dir meinen gerne meinen letzten Blog-Beitrag an.

Zunächst habe ich mir das Problem angeschaut. Leider musste ich feststellen, dass der Verzehr von tierischen Produkten eine viel größere Auswirkung auf unsere Umwelt hat, als ich mir je hätte vorstellen können. Aber woher soll man das wissen, wenn es einem keiner sagt oder beibringt? Die Fakten und Zahlen erschrecken mich heute noch. Aber umso wichtiger war es, sich damit zu beschäftigen.

Was die Albert-Schweizer-Stiftung dazu sagt

Den größten Einfluss auf die persönliche Ökobilanz haben demnach Fleisch- und Milchprodukte. Global liefern sie nur 18 % aller Kalorien und 37 % aller Proteine; ihre Herstellung benötigt jedoch 83 % aller landwirtschaftlichen Flächen. Zudem sind sie für 60 % der durch die Landwirtschaft verursachten Treibhausgase verantwortlich.

Der Film Cowspiracy

Ich folgte der Fährte und eins führte zum anderen. An dieser Stelle kann ich dir auch sehr empfehlen, den Film „Cowspiracy“ auf Netflix anzuschauen. Da wird einem noch vieles klarer. Ich finde, das Thema lässt sich anhand dieses Filmes auch gut nahe bringen. Also wundere dich nicht, wenn ich immer mal wieder darauf zurückkomme.

Hier ist der Trailer zum Film. Nichts für schwache Nerven!

Oft liegt der falsche Ansatz zugrunde

Ich finde, man bekommt immer nur das Gefühl vermittelt: fahre weniger Auto, spare Wasser, Strom usw., um die Umwelt zu schützen. Aber selten redet jemand davon, dass der Verzicht von tierischen Lebensmitteln den größten Teil dazu beiträgt, dass unsere Erde nicht weiterhin zugrunde geht. Ich habe bewusst größter Teil gesagt, weil genau das der Fall ist. Ich zeig dir das an ein paar Fakten aus dem oben genannten Film zum Thema Treibhausgase.

Treibhausgase

Der Viehzucht sind 18 % der Treibhausgas-Emissionen zuzuschreiben. Damit du dir was drunter vorstellen kannst, das ist mehr als der gesamte Ausstoß aller Verkehrsmittel zusammen. Zum Vergleich, Verkehrsmittelabgase sind für 13 % aller Treibhausgas-Emissionen verantwortlich.

Achtung jetzt kommt's: mehr als die Hälfte, nämlich 51 % aller weltweiten Treibhausgas-Emissionen, entstehen durch die 32.000 Millionen Tonnen CO2, die jährlich von Nutztieren und deren Nebenprodukten produziert werden. (Logischerweise müssen die armen Tiere eben auch mal ... genauso wie wir Menschen auch jeden Tag auf Toilette gehen müssen.)

Dazu kommt noch, dass sie gefährlich pupsen, im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Sie stoßen dabei Methan aus, das ist ein Stoff, der 25 – 100 mal zerstörender als CO2 ist. Außerdem hat Methan ein 86 Mal höheres Erderwärmungspotenzial als CO2 (in einem Zeitrahmen von 20 Jahren).

Was ich aber als noch gefährlicher empfand (als hätten das oben genannte nicht schon gereicht), waren die Zahlen bezüglich des Treibhausgases Lachgas. Denn dieses hat sogar ein 296-fach höheres Erderwärmungspotenzial als CO2. Und jetzt rate mal, für wie viel Prozent der auf den Menschen bezogenen Emissionen von Lachgas die Nutztiere verantwortlich sind? Ganze 65 %. Und es ist nicht so, dass sich Lachgas schnell wieder abbauen würde. Ganz im Gegenteil, es bleibt nämlich 150 Jahre in der Atmosphäre bestehen. Das wäre der Zeitraum von 1871 bis jetzt. Krass oder?

Wie Lachgas entsteht, beschreibt hier ein Ausschnitt aus einem Tagesschau-Artikel:

„Lachgas-Emissionen (N2O) entstehen vor allem auf intensiv genutzten Ackerflächen, auf die stickstoffhaltiger Kunstdünger ausgebracht wird. Wird zu viel oder zur falschen Zeit gedüngt, kann der Stickstoff von den Nutzpflanzen nicht vollständig aufgenommen werden und gerät in die Umwelt. Ein Teil des Stickstoff-Überschusses wird dabei als Lachgas in die Atmosphäre freigesetzt. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft ist die Verwendung von Kunstdünger massiv gestiegen: von elf Millionen Tonnen Stickstoff im Jahr 1960 auf 91 Millionen Tonnen in 2004. (Angaben des Düngemittelhersteller-Verbandes IFA.)“

Hier findest du den ganzen Artikel

Je mehr Ackerflächen für Viehzucht bzw. für den Anbau von Futter für Nutztiere intensiv genutzt werden und somit auch viel gedüngt werden, desto mehr Lachgas wird freigesetzt.

Für Emissionen aus der Landwirtschaft ist bis 2050 eine Steigerung um 80 % prognostiziert. Das heißt, wir sollten endlich handeln. Und zwar Jetzt!

Thema Treibhausgase abgehackt. Falls du nicht vegan lebst oder dich bisher noch nie mit diesen Themen auseinandergesetzt hast, denk bitte daran, du brauchst kein schlechtes Gewissen haben, wenn du meinen Text liest. Mir und vielen anderen ging oder geht es genauso. Mein Ziel ist es, dich zu informieren und dir die Chance zu geben, etwas für unsere Umwelt zu tun. Also sieh es positiv und betrachte die Fakten als Hilfe und nicht als Schuld.

Wasser

So ... kommen wir zum Wasser. Auch hier gibt es sehr spannende Vergleiche, die mir davor nicht bewusst waren.

Zum Beispiel liegt der durch Fracking entstehende Wasserverbrauch bei 265 – 530 Milliarden Liter jährlich (was schon schlimm genug ist). Aber der Wasserverbrauch, der jährlich bei der landwirtschaftlichen Tiernutzung entsteht, liegt einfach bei 129-287 Billionen Liter. What the F**k?!

In den USA ist die Landwirtschaft sogar für 80 – 90 % des gesamten amerikanischen Wasserverbrauchs verantwortlich. Und davon 55 % allein für den Anbau von Futterpflanzen für Nutztiere.

Ich könnte dir jetzt noch viele Zahlen bezüglich des Wasserverbrauchs für die Herstellung von Fleisch, Käse, Eiern um die Ohren klatschen, aber das ist an dieser Stelle gar nicht nötig. Ich denke, ich kann dir anhand des Burger-Beispiels schon einiges aufzeigen. Denn für die Herstellung eines einzelnen Burgers werden ganze 2.453 Liter Wasser verbraucht. Kaum zu glauben, oder?

Bei meiner Recherche stieß ich immer wieder auf weitere sehr bedenkliche Zahlen bezüglich der Umweltzerstörung durch die Produktion und den Verzehr tierischer Lebensmittel. Da ich dich aber nicht auf einen Schlag überfordern möchte und es auf unserer Seite darum geht, erst mal ein Bewusstsein für das ganze Geschehen zu entwickeln, möchte ich dich jetzt nicht unendlich weiter bombardieren. Deshalb nenne ich anschließend nur noch ein paar aussagekräftige Daten.

Landfläche

Nutztiere und deren Futterproduktion nehmen 1/3 der eisfreien Landfläche ein. Man könnte diese Landfläche so viel effektiver und umweltfreundlicher nutzen, wenn man direkt pflanzliche Lebensmittel für uns Menschen anbauen würden.

Verschwendete Energie

Ich verdeutliche es dir mal an einem Beispiel von Rind und Getreide. Laut der Albert-Schweizer-Stiftung werden für 1 kg Rindfleisch zwischen 3,9 und 9,4 kg Getreide verbraucht. Das an das Tier verfütterte Getreide hat (wenn man von 3,9 kg Getreide ausgeht) ca. die 7-fache Menge an Kalorien als das Rindfleisch selbst. Also wäre es viel logischer, das Getreide direkt als Nahrungsmittel zu verwenden, als den Umweg über das Tier zu gehen.

Ein weiterer Grund, dir dieses Thema näher zu bringen, war der Fakt, dass Viehzucht die Hauptursache für Artensterben, Todeszonen in den Weltmeeren, Wasserverschmutzung und Lebensraumzerstörung ist.

Viehzuchtbetriebe an Land haben mehr als 500 durch Stickstoff überschwemmte Todeszonen in den Ozeanen rund um den Globus geschaffen.

Das größte Massenaussterben in 65 Millionen Jahren. Lass es uns ändern!

Müll

Zum Bereich Abfall durch Viehzucht und Produktion tierischer Lebensmittel sage ich an dieser Stelle nicht so viel, das würde den Rahmen sprengen. Aber nur zur Veranschaulichung: eine Farm mit 2.500 Milchkühen produziert genauso viel Müll wie eine Stadt mit 411.000 Einwohnern.

Meerestiere

Auf die Geschichte mit dem Meer komme ich auch nur kurz zu sprechen, obwohl das Thema einen kompletten Blogbeitrag füllen könnte.

Da 3/4 der weltweiten Fischbestände ausgenutzt oder aufgebraucht sind, könnten wir 2048 erstmals komplett leer gefischte Meere erleben. Wenn es so weiter geht.

Was ich auch so unfassbar finde ist, dass für jedes 0,45 kg Fangfisch bis zu 2,26 kg Meerestiere unbeabsichtigt gefangen, getötet und entsorgt werden. Das heißt, bis zu 40 % (28,57 Milliarden Kilogramm) der weltweit gefangenen Fische werden weggeworfen.

Lunge der Erde

Okay, gleich hast du es geschafft mit der Erläuterung des Problems der Umweltzerstörung. Aber zuerst noch etwas ganz Wichtiges, der Regenwald.

Der Regenwald ist die Lunge der Erde, sie braucht ihn zum Atmen, wie wir Menschen Luft brauchen. Und trotzdem wird er so grausam zerstört… und warum? Du kannst es dir vermutlich jetzt denken. Für Viehzucht und den Anbau von Futterpflanzen.

Es werden einfach jede Sekunde 0,4 – 0,8 Hektar Regenwald gerodet. Das sind 4000 – 8000 m² pro Sekunde. Damit du dir was darunter vorstellen kannst: ein Fußballfeld ist ca. 7.140 m² groß. In dem obengenannten Film wurde auch gesagt, dass Viehzucht für 91 % der Zerstörung des Amazonas verantwortlich ist. Wie heftig ist das bitte?

Ein Vergleich noch, der meiner Meinung nach ganz klar veranschaulicht, wie unterschiedlich unsere kostbaren Ressourcen verwendet werden

Diagramm Wie viel Fläche Land 1 Person pro Jahr braucht

Land, das benötigt wird, um 1 Person ein Jahr lang zu ernähren:

Veganer: 0,06 Hektar

Vegetarier: 3 x so viel wie ein Veganer

Fleischesser: 18 x so viel wie ein Veganer

Habe dazu mal ein einfaches Diagramm erstellt, um die Verteilung noch mal ganz deutlich aufzuzeigen.

Auf einer Fläche von 0,6 Hektar können 16.783 kg pflanzenbasierter Nahrung produziert werden. Auf derselben Fläche hingegen nur 171 kg Fleisch.

Okay, das reicht erst mal mit Zahlen und Fakten. Nachdem ich das alles gehört und gelesen hatte, stellten sich mir aber immer noch Fragen. Wie kann es sein, dass wir nichts ändern, obwohl Problem und Lösung so offensichtlich sind? Man könnte sich ja fragen, wieso die vielen Organisationen, die sich weltweit für Umwelt- und Tierschutz einsetzen, sich zu dem Thema vegan leben fast nie äußern? Gerade sie müssten ja Vorbilder sein bzw. für Aufklärung sorgen. Ich fragte mich auch, wieso sorgt die Regierung nicht für Veränderungen in diesem Bereich? Wieso wird über alles gesprochen, aber kaum darüber, dass Massenviehzucht und die Produktion tierischer Lebensmittel der größte Grund unserer Umweltzerstörung sind?

Die Erläuterung dieser Problematik ist aber nicht meine Intension dieses Beitrags. Ich möchte dir Informationen liefern, die dich bei deiner Umstellung unterstützen und die dir helfen, einen besseren Einblick in das Thema zu bekommen.

Ich denke ich habe jetzt genug über das Problem gesprochen, kommen wir zur Lösung.

Was kann ich tun?

vegane Frau pflegt die Umwelt
Durch vegane Ernährung wird die Umwelt wieder gesund

Wie du bestimmt schon mitbekommen hast, bin ich ein Fan von Anti-Extremismus (zumindest in dem Thema). Auch hier will ich nicht das Gefühl vermitteln, dass du irgendwas sofort umsetzen musst. Meiner Meinung nach ist es viel hilfreicher, wenn viele ein bisschen zum Wohle der Erde beitragen, als wenn wenige 100 % geben. Verstehst du, was ich meine? Lieber 100.000 Menschen, die z. B. Teilzeit-Veganer sind und bewusst mit dem Verzehr von Lebensmitteln umgehen, als 100 Menschen, die den veganen Lebensstil perfekt umsetzen.

Mitgefühl für Umwelt und Tiere entwickeln

Die Lösung liegt darin, dass wir Bewohner dieser Erde Mitgefühl entwickeln und unser Handeln entsprechend umweltfreundlich gestalten. Und ja, es ist gut wenn man darauf achtet, nicht unnötig Auto zu fahren oder Wasser und Strom zu verschwenden. Aber wichtiger ist es, an der Hauptursache für den Zustand unserer Umwelt etwas zu ändern. Und da kann jeder etwas tun, nämlich sich mit dem Thema vegane Ernährung beschäftigen. Es heißt ja nicht, dass du von heute auf morgen auf alles verzichten musst. Es geht darum, sich dafür zu öffnen und Schritt für Schritt gewisse Essensgewohnheiten zu verändern. Du, ich und unsere Nachkommen wollen alle noch glücklich auf diesem Planten leben. Das ist für mich Grund genug, an dem eigenen Verhalten etwas zu ändern.

Wenn wir anfangen, bewusster und nachhaltiger mit den Nutzflächen der Welt um zu gehen. Wenn wir aufhören, den Regenwald zu zerstören. Und wenn wir neue Wege suchen, unseren Bedürfnissen nachzugehen, kann die Umwelt sich wieder erholen und regenerieren. Auch wenn vieles schon sehr weit fortgeschritten ist, haben wir die Chance auf Rehabilitation.

Natürlich kann man immer sagen: es werden ja weiterhin tierische Produkte hergestellt, dann kann ich sie auch kaufen. Aber drehen wir das ganze doch mal um: je weniger Leute tierische Lebensmittel kaufen, desto weniger werden produziert. Also liegt es in unserer Hand. Was wir konsumieren, wird hergestellt. Es ist wie immer, Nachfrage und Angebot.

Also, wenn du das nächste Mal im Laden steht und überlegst, welchen Käse oder welche Sorte Schokolade du nehmen sollst, dann wähle einfach die vegane Variante und schon hast du was zum Umweltschutz beigetragen.

Mein Fazit zu dem Thema ist:

Wir können nicht so weiter machen wie bisher. Ich hätte nicht gedacht, dass eine tierische Ernährung so viel anrichtet. Aber umso mehr freue ich mich, dass wir etwas tun können. Wie oft steht man Weltthemen gegenüber und fühlt sich machtlos. Aber in diesem Fall können du und ich mitbestimmen, wie es weiter geht. Wir können unseren Teil zum Schutz der Umwelt und der Tiere beitragen, in dem wir einfach zum Haferdrink statt zur Kuhmilch greifen. Oder uns ein veganes Schnitzel anstatt eins aus Fleisch braten. Also informier dich und finde Spaß am Umweltschutz durch pflanzliche Ernährung. Es lohnt sich!

Das kannst du bewirken

Abschließend noch einige Zahlen, an denen man noch einmal ganz deutlich sieht, was wir mit einer veganen Ernährung bezwecken können:

Wenn ich mich vegan ernähre, produziere ich 50 % weniger Kohlendioxid, verbrauche 1/11 Öl, 1/13 Wasser und 1/18 Land für die Produktion meiner Lebensmittel im Vergleich zu einem Fleischesser.

Pro Tag, an dem ich mich vegan ernähre, spare ich 4.164 Liter Wasser, 20,4 Kilogramm Getreide, 2,78 Quadratmeter bewaldetes Land. Das entspricht 9 Kilogramm weniger CO2 und einem Tierleben.

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