Das ist ein wunderschöner Bericht der mich sehr motiviert selbst veganer zu leben.
Wenn ich es geschafft habe - schaffst du es auch
Durch Tiefen und Höhen zur Teilzeit-Veganerin. Viel Spaß mit meinen Erfahrungen zum Thema: vegan werden!
Du willst wissen, was ich für Erfarhungen mit dem vegan werden gemacht habe? Hier kommt die Geschichte zu den Anfängen meiner Umstellung als Veganerin 😄 Kennst du das, du bist Tierfreund und Fleischliebhaber gleichzeitig? Du findest Kühe total süß, kannst aber auf deinen Käse nicht verzichten? Ich sage: Kein Problem! Ganz ehrlich, warum muss denn immer alles gleich perfekt sein? Ich finde, es ist erstmal wichtig, sich darüber bewusst zu werden, dass jeder noch so kleine Schritt immerhin ein Schritt ist. Du musst nicht sofort der/die beste und gesündeste Veganer/in werden, um deinen Teil zum Tier- oder Umweltschutz beizutragen. Ich musste allerdings erst durch Tiefen und Höhen gehen und möchte jetzt meine Erfahrungen zum Thema "vegan werden" mit dir teilen.
Was bedeutet teilzeit-vegan und was habe ich aus meinen Erfahrungen mit dem vegan werden gelernt?
Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass man, wenn man zu perfektionistisch an das Thema ran geht, schnell die Freude an dem Ganzen verliert und es im schlimmsten Fall sogar im Frust endet. Seit 4 Jahren bin ich Vegetarierin und seit ca. 2 Jahren eine sogenannte Teilzeit-Veganerin. Das heißt, ich ernähre mich überwiegend vegan, aber sehe das nicht allzu streng. Wenn ich zum Beispiel unterwegs bin und es eben nichts Veganes gibt, dann mache ich da kein Drama draus, sondern genieße meine Pizza mit Käse. Oder wenn ich irgendwo eingeladen bin und die Leute sich nicht auf veganes Essen eingestellt haben, wäre ich die Letzte, die dann sagt: Ne sorry, dann esse ich gar nichts.
Gesunde Einstellung
Meiner Meinung nach gehört immer eine gesunde Einstellung zu dem Thema, sonst macht es auf Dauer einfach keinen Spaß. Und wenn du jetzt denkst, hmm... ich ernähre mich aber noch nicht mal vegetarisch, auch kein Ding! Erstens ist alles eine Gewöhnungssache und es braucht Zeit für so eine Umstellung. Und zweitens kannst du auch Teilzeit-Veganer/in sein, wenn du weiterhin ab und an dein Bio-Fleisch oder deinen Lieblingskäse isst. Sei nicht so einseitig in deinem Denken! Immer wenn ich Leute nach ihren Erfahrungen mit dem vegan werden frage, habe ich das Gefühl, das die meisten an der Ansicht "ganz oder gar nicht" scheitern.
Wie mache ich das?
Du kannst beispielsweise sagen, ok, ich lege ab jetzt einen veganen Tag in der Woche ein, oder auch zwei oder drei... du weißt schon, was ich meine. So kannst du dich Step by Step an das Ganze rantasten, ohne das Gefühl zu haben, auf irgendetwas verzichten zu müssen. Und vergiss nicht, alles ist besser als nichts. Auch als Veganer sind Cheat-Days erlaubt. Du magst Burger? Sehr gut, dann lass dir diesen Spaß nicht nehmen und probier einfach mal die vegane Alternative aus. Viele Menschen scheitern daran, immer gleich alles perfekt umsetzten zu wollen. Mein Gott, das muss man doch nicht. Einfach mal klein anfangen ist hier das Motto. Hangel dich von Erfahrung zu Erfarhung und du wirst merken, dass vegan werden ein Weg ist und das "wie" sich ganz individuell gestaltet.
Nicht verzichten - umdenken!
Heutzutage ist es mega-einfach, gewohnte Lebensmittel durch vegane Alternativen zu ersetzen (die mittlerweile echt gut schmecken ?). Du liebst Salamibrot? Dann probier doch einfach mal die vegane Variante aus und schon könntest du ein positives Erlebnis haben! Denn was passiert, wenn es genauso gut schmeckt oder zumindest gut schmeckt ist, dass du merkst, ich habe Spaß am Essen und es ist sogar tierleidfrei! Glaub mir, das ist ein schönes Gefühl. Und diese Erfahrungen bestärken dich wiederum deinem Ziel, vegan zu werden, näher zu kommen.
Es gibt doch alles :)
Mein Tipp ist also, mach es dir einfach! Schau dich zum Beispiel in deinem Supermarkt um die Ecke nach veganen Produkten um, die das ersetzen, was du sowieso gerne isst. Du wirst schnell merken, hey, das ist ja gar nicht so kompliziert, wie ich dachte. Irgendwann fällt dein Blick automatisch auf den Haferdrink statt auf die Kuhmilch. Was mir auch immer wieder auffällt, ist, dass ich inzwischen bei vielen Alternativprodukten überhaupt keinen Unterschied mehr schmecke.
Geschmack
Das kann daran liegen, dass ich es schon gewohnt bin. Aber ich denke auch das die Hersteller mittlerweile wissen, wie es geht und somit oft sehr authentische Geschmäcker hinbekommen. Mir fällt grade ein, ich könnte auch mal einen Blogbeitrag über vegane Produkte, die ich mag, schreiben, um dich an meinen Erfahrungen dazu teilhabenzulassen. Also sei gespannt ?
Adieu Erwartungen!
Apropos gespannt, sei alles andere als angespannt in deinem Vorhaben. Lass erst mal alle Erwartungen oder Vorstellungen an und von veganem Leben los. Auch wenn du es am Anfang mal nicht schaffst, deinen Plan perfekt umzusetzen, na und?! Entspann dich! Du weißt ja, je mehr Druck du aufbaust, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass du das Ganze langfristig durchziehst. Also wichtig: Nichts erzwingen und über kleine Rückschläge hinwegsehen. Wenn du dann eine Weile im vegan Game bist, wird sich das alles von selbst regeln. Es ist wie bei jeder Umstellung, also gib dir Zeit!
Story-Time
So aufgepasst… Story-Time: Ich bin ja auch so eine Käseliebhaberin und als ich mich dann mal näher mit dem Thema Milchindustrie auseinandergesetzt hatte, konnte ich von einer auf die andere Sekunde kein Käse mehr essen… warum? Weil es einfach nur krank ist, was da abgeht, aber da ein anderes Mal mehr dazu…
Streng vegan
Auf jeden Fall war es dann vorbei für mich und ich war fest entschlossen, ab sofort komplett vegan zu leben. Die ersten 2 Wochen ging das ganz gut, aber dann fingen die Schwierigkeiten an… Ich war mit Freunden unterwegs und konnte nichts essen, da sie nichts Veganes auf der Karte hatten, als ich zu einem Seminar fuhr, habe ich weder beim Bäcker noch bei der Raststätte etwas Veganes gefunden, bei Familienfesten konnte ich nur das Grünzeug essen usw... So ging das dann 2 Monate weiter und die frustrierenden Situationen häuften sich, bis ich mich in einem totalen Gewissenskonflikt wiederfand.
Gewissenskonflikt
Ich stand zwischen „Tiere sollen wegen mir nicht leiden“ und „ich will auch noch Spaß am Leben haben“. Ich wusste nicht weiter und war verzweifelt, weil ich dem Ganzen nicht so standhalten konnte, wie ich wollte. Zudem muss ich sagen, dass sich die vegane Ernährungsweise in der Umgebung, wo ich wohne, noch nicht besonders etabliert hat. In den Großstädten sieht das schon wieder ganz anders aus. Als ich z. B. mein Bruder in Berlin besuchte, landete ich im Vegan-Food-Heaven. An jeder Ecke ein veganes Restaurant, die Coffee Shops bieten teilweise nur noch Milchalternativen und gar keine Kuhmilch mehr an. Also man musste wirklich suchen, um irgendwo etwas nicht Veganes zu finden ?
Lösung
Naja... jedenfalls suchte ich nach einer Lösung für meine Zwickmühle. Was mir letztendlich geholfen hat, war es, mein Mindset zu dem Thema zu ändern. Ich machte mir bewusst, dass ich keinen Extremismus ausleben muss und möchte. Nun habe ich meiner Meinung nach eine gesunde Einstellung zu der Thematik und viel mehr Spaß dabei.
Und heute
Zu Hause koche ich vegan und beim Einkaufen achte ich auch drauf, wenn möglich die vegane Variante zu wählen, aber wenn es bei einem Mädelsabend mal einen Salat mit Schafskäse gibt oder meine Oma mir ein Stück von Ihrem selbst gebackenen Kuchen serviert, esse ich das auch mit Freude. Und genau das ist der Punkt, glaube ich. Du musst Freude an dem haben, was du machst, sonst fühlt es sich irgendwann nicht mehr richtig an. Wachse mit deinen Erfahrungen und versuche, nicht so wie ich, von heut auf morgen die perfekte Veganerin zu sein.
Mach´s einfach!
Sag dir immer wieder teilzeit-vegan ist besser als es gar nicht zu versuchen. Je lockerer du damit um gehst, desto mehr Spaß wirst du dran haben. Also habe Mut "and don´t judge yourself", wenn es mal nicht so gut funktioniert. Einfach weiter machen und irgendwann wird es von ganz allein selbstverständlich sein, keine tierischen Produkte mehr zu verwenden. Weil du dich dran gewöhnst und auch deine Gedanken zu dieser Entscheidung sich entwickeln und somit klar werden. Die anfängliche Unsicherheit verschwindet, weil du merkst, WOW… so schwierig ist es ja gar nicht, seinen Teil zum Wohle der Tiere und der Umwelt beizutragen.
Fazit:
Du willst vegan werden und weißt nicht wie? Einfach anfangen und nicht so viel drüber nachdenken ist der Weg! Mach es dir so einfach wie möglich und verzichte auf nichts! Du kannst unzählige Bücher studieren und dir über alles den Kopf zerbrechen. Oder du kannst das lassen und einfach loslegen; dein Vorhaben mit Humor und Neugier angehen und dich durch die vegane Vielfalt probieren.
Hab Spaß und Mut – dann wird’s auch gut?
Falls doch die eine oder andere Frage aufkommt, kannst du diese gerne hier in die Kommentare schreiben.
Bis bald, Deine Carmina.
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